Mahlzeit miteinand, und herzlich willkommen auf meiner Internet-Präsenz!
Wen auch immer das hier interessieren sollte, mag es sich durchlesen. Wer es nicht tut, verpasst aber auch nichts Lebenswichtiges.
Die Einleitung zu meiner Internet-Präsenz ist eine, zugegebenermaßen etwas ausführlich geratene Beschreibung, wie ich zum Motorsport, und damit zur Fotografie - oder umgekehrt, kam.
Meine "Homepage" ist das Resultat aus einer Mischung aus „Also, wenn ich das jetzt mit meinem neuen Adobe Creative Cloud© Abo schon inklusive habe, nutze ich es auch. Ist ja schließlich bezahlt!“ und „So was Tolles wie mein Papa gemacht hat, will ich jetzt aber auch haben - Mi mi mi, Mimimi“.
Für Leute, die mich kennen ist es wohl kein Geheimnis, dass mein Papa mein großes Vorbild ist. Natürlich sind meine Eltern beide meine Vorbilder und der Grund weshalb ich so bin wie ich bin. Bezüglich dieses Textes muss ich an dieser Stelle aber meinen Papa besonders hervorheben. Denn alles, was ich über das Fotografieren weiß, habe ich von ihm gelernt. Er ist echt gut, weiß eine Menge, und würde vermutlich auch damit Geld verdienen, wenn man das könnte und das Leben nicht irgendwann eine Richtung eingeschlagen hätte, die das nicht zuließ. Passiert ja vielen Menschen. Ich würde mein Geld auch anders verdienen, wenn alles so gekommen wäre, wie es hätte kommen sollen. Lange Rede, gar kein Sinn - mein Papa hat mich inspiriert und irgendwie gewissermaßen auch mitgerissen. Und wenn ich irgendwen beeindrucken will, mit dem, was ich tue, dann ihn.
Ursprünglich als Portfolio gedacht, wurde aus der Seite etwas weit Ausführlicheres als das - und ich nenne es jetzt: "Mein Online-Fotoalbum". Voll einfallsreich, ich weiß ... Aber nachdem der gesamte verfügbare Gehirnschmalz in die Vorlagenauswahl dieser Seite, das Design und das Layout, die Auswahl der Fotos für die einzelnen Alben und die jeweiligen Texte geflossen ist, war ich leider am Ende ein bisschen Flasche leer, was meine Kreativität angeht.
Fotografiert habe ich eigentlich schon immer gern. In Urlauben, auf Ausflügen und bei Spaziergängen hatte ich eigentlich fast immer meine Kamera dabei, um das Erlebte für die Nachwelt festzuhalten. Eher Erinnerungsfotos eigentlich. Vor ungefähr zehn Jahren allerdings begann ich meinem, bis dahin eher nicht so künstlerischen Schaffen, etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Interessanterweise waren es nicht die Natur-, Landschafts- oder Architekturfotografie, die diesen Sinneswandel auslösten, obwohl das die Themen sind, für die ich mich eigentlich sehr interessiere, sondern der Motorsport.
Wir schauten damals sonntags fast regelmäßig die Formel-1-Rennen im Fernsehen. Das hat mich zwar eigentlich nie so wirklich brennend interessiert, aber ich schaute mit, weil es halt lief, und alle guckten. Außerdem muss man ja ein bisschen mitreden können. Ich fand dieses Format schon damals genauso langweilig wie heute. Die Autos sahen, abgesehen von der Lackierung, fast alle gleich aus. Nur Kenner konnten die kleinen, aber zugegebenermaßen feinen, Unterschiede erkennen, was sich auch bis heute nicht wirklich geändert hat. Action und Spannung waren Mangelware, und Überholmanöver eher die Ausnahme. Wenn es mal einer versuchte, war hinterher großes Rumgeheule angesagt. „Der hat mich abgedrängt. Der hat mir keinen Platz gelassen und überhaupt. Der hat mich berührt und danach war mein Auto komplett krumm und deswegen habe ich das Rennen verloren.“ Hinterher waren immer die anderen Schuld und ich hab nie verstanden, weshalb diese ganzen Weichbrötchen die schnellsten Autos der Welt fahren durften. Nach Qualifyings wurde immer nur darüber geredet, wer wieder wem im Weg rumgefahren ist, und wer deshalb ganz hinten stand, weil er deshalb keine ordentlichen Rundenzeiten auf die Kette gebracht hat. Ähm, ja ... Sind wir hier beim Autorennen in der Königsklasse - oder auf dem Kinderspielplatz? Insgesamt also eigentlich eher zum Wegschauen.
An sich konnte ich dem Thema als solches allerdings schon durchaus etwas abgewinnen. Irgendwann schauten wir dann einmal ein DTM Rennen. Damals fuhren noch die drei Premiummarken Mercedes, Audi und Opel. Wobei ich immer noch nicht ganz sicher bin, ob es sich bei allen dreien um Premiummarken handelte. Aber das sei mal dahingestellt gelassen. Jedenfalls hat mich das irgendwie auf den Plan gebracht. Ich schaute regelmäßiger Rennen im Fernsehen, interessierte mich mehr und mehr für die DTM, und begann etwas tiefer in die Materie einzusteigen.
Ich las Zeitschriften - zu der Zeit waren die Apps auf dem Smartphone noch nicht so weit wie heute, um mich auf dem Laufenden zu halten, und wurde dadurch nicht nur auf weitere internationale Tourenwagen-Rennserien, sondern auch auf die weltweite Sportwagen- und Langstreckenszene aufmerksam.
Aus dem Anschauen der Rennen im Fernsehen erwuchs mit der Zeit mehr und mehr der Wunsch, auch einmal live dabei sein zu wollen. Und nachdem ich meine Leute lange genug damit genervt hatte, also als sie dann vor der Entscheidung standen, mich entweder notzuschlachten, oder mir meinen Wunsch zu erfüllen, um ihre Ruhe zu haben, bekam ich zum Geburtstag eine Eintrittskarte für das DTM-Saisonfinale 2006 auf dem Hockenheimring geschenkt.
Dorthin nahm ich dann natürlich auch meine derzeitige Kamera mit. Eine Minolta Dimage Z2. Damals mein Baby - heute weiß ich, dass ich für Actionfotografie etwas stärker motorisiert hätte sein müssen. Jedenfalls hab ich fotografiert wie ein Weltmeister. Die ganze 1 GB Karte voll. Und alle genervt, bis zum Abwinken, mit meiner völlig überdrehten Euphorie. Ich war begeistert und hin und weg. Auf den Bildern zu sehen waren eigentlich nur Zäune, Tribünen und Asphalt. Autos auch, aber so klein und verwackelt, dass man kaum etwas erkennen konnte. Aber egal. Ich hatte einen Riesen-Spaß, und mein Interesse war geweckt.
Seitdem war und bin ich, zum Leiden meiner Mitmenschen, Feuer und Flamme für Autorennen.
Anfangs drehte sich für eine gewisse Zeit ein nicht unerheblicher Teil meines Lebens nur noch um Motorsport, und ich verbrachte vergleichsweise viel Zeit an der Rennstrecke. Da fühlte ich mich wohl, und da war ab sofort mein zweites Zuhause.
Als geborener überzeugter Perfektionist musste ich allerdings, bei der Durchsicht der entstandenen Bilder nach wieder etwas abgeklungenem Adrenalinrausch feststellen, dass ich mit den fotografischen Resultaten verständlicherweise nicht so ganz zufrieden sein konnte. Ich tauschte mich mit meinem Papa aus, las mich etwas in das Thema Fotografieren als solches, und insbesondere in die Sportfotografie, ein und beschloss nach, für mich typisch, nicht wirklich reiflicher Überlegung, mir meine erste digitale Spiegelreflexkamera zuzulegen. Flugs schoss ich bei Ebay eine gebrauchte Canon EOS 350D - dazu ein ebenfalls gebrauchtes 70-300. Denn so viel wusste ich auch damals mit meinem gefährlichen Halbwissen schon – mit einem 18-55 mm Set-Objektiv kommt man beim Autorennen - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht weit.
Also zog ich los - mit meiner neuen Kamera. Motiviert bis in die Haarspitzen, siegessicher und voller Tatendrang. (Noch) völlig frei von jeglichem Talent oder tieferem Hintergrundwissen, aber angetrieben von dem unerschütterlichen Ehrgeiz sensationell gute und spektakuläre Bilder von schnellen Rennautos zu machen. So wie in den Zeitschriften und vor allem im Internet. Ich wiederhole: keine Ahnung von nichts ...
Gleich im ersten Jahr stapelte ich nicht etwa tief. Neeeeeeiiiiiinnnn!!! Ich vermute, ich habe irgendwo in mir einen kleinen Kippschalter, der sich nach Belieben umlegt, ohne dass ich Einfluss darauf habe. Auf dem steht oben "Ganz" und unten "Gar nicht". Wenn ich den irgendwann mal finden sollte, baue ich ihn sofort aus, denn das ist auf Dauer ganz schön anstrengend - vor allem für meine Mitmenschen.
Jedenfalls hatte es sich der Schalter zu der Zeit wohl in der oberen Stellung gemütlich gemacht. Denn nicht langsam herantasten war die angestrebte Vorgehensweise, sondern eher: auf sie mit Gebrüll! Zwei 24-Stunden-Rennen. Ein 1000 Kilometer Rennen. Zweimal DTM und zusätzlich VLN. Campingreisen nach Frankreich an die Sarthe, in die belgischen Ardennen, und in die entlegensten Gegenden Deutschlands - unter anderem in die Eifel zur "Grünen Hölle". Einmal das Acht-Gänge-Menü nach Art des Hauses bitte. Und schön immer jemanden mitgeschleppt, der gar nichts dazu konnte, und der vermutlich auch erst hinterher verstanden hat, dass er sich eigentlich schon vorher dagegen hätte entscheiden sollen mitzufahren ...
Mir machte das alles jedoch richtig viel Spaß. Nicht nur das Fotografieren an sich, an der Rennstrecke zu sein und das Spektakel Autorennen live mitzuerleben war etwas Besonderes. Der Sound der Motoren. Das Pfeifen der Turbos. Das Krachen der Fehlzündungen beim Runterschalten vor Kurven. Die hellen Stichflammen aus den Auspuffrohren mancher Autos, oder das leuchtend rote Glühen der Bremsscheiben beim Anbremsen von Kurven in der Dunkelheit. Der Geruch von verbranntem Gummi und Benzin ... Ich verstand ziemlich schnell was Steve McQueen meinte als er sagte: "Racing is life. Anything before or after is just waiting." Und mein vorübergehendes Motto wurde: "Eat, Sleep, Race, Repeat".
Natürlich muss man schon so ein bisschen verrückt sein, und das bin ich zum Glück, sonst versteht man es nicht.
Natürlich stiegen mit der Zeit nicht nur die Ansprüche an meine Motorsportaufnahmen. Ich fing insgesamt an, bewusster zu fotografieren, und generell mehr auf Bildgestaltung und Motive zu achten. Außerdem fing ich an in meiner Freizeit, oder im Urlaub, manchmal mit einer bestimmten Idee im Kopf, manchmal einfach nur so, mit der Kamera loszuziehen. Zum Beispiel zum Flughafen, in den Osthafen oder zu einem der in meiner Gegend leider viel zu wenigen Lost Places.
Auch mit meiner Ausrüstung steigerte ich mich kontinuierlich. Meistens eher ungewollt, wenn ich von, ihren Dienst eingestellt habenden, Geräten mehr oder weniger dazu gezwungen war, mir etwas Neues zuzulegen. Dabei hielt ich stets der Marke Canon© die Treue. Nachdem ich zwischenzeitlich zunächst eine EOS 40D und danach eine 7D genutzt hatte, diese aber eines Tages in Spa ihre Lebensgeister aushauchte, fotografiere ich derzeit mit einer 80D - was eigentlich wieder ein Schritt zurück ist, mir aber als immer noch eher ambitioniertem Anfänger eher liegt, da sie mir bei Bedarf noch ein bisschen mehr unter die Arme greifen kann.
In meiner Objektivtasche befinden sich mittlerweile ein Sigma 18-50 mm Macro, ein Sigma 105 mm Macro, ein Sigma 10 mm Fisheye, ein Sigma 24-105 mm A, ein Sigma 10-20 mm sowie als jüngstes Familienmitglied: ein Sigma 150-600 mm C. Mein absolutes Lieblingsobjektiv ist allerdings nach wie vor mein Canon EF 100-400 mm. Das war mein erstes hochwertigeres Objektiv und das werde ich auch niemals hergeben.
Obwohl ich, dank des Kuddelmuddels in meinem Kopf, nach wie vor mit den Regeln und Zusammenhängen so ein bisschen auf Kriegsfuß stehe, gelingen mir, denke ich, hin und wieder einmal ganz gute Fotos, die ich selbst eigentlich ganz okay finde.
Also dann ... für diejenigen, die es bis hierher geschafft haben: viel Spaß beim Stöbern, alles Gute und bleibt gesund!